Wir
arbeiten als Berater und als Regisseur.
Also
im künstlerischen Bereich mit Schauspielern - und in der Beratung
mit Menschen aus unterschiedlichsten Arbeitsfeldern.
Beide
Berufe haben Berührungspunkte: beide entwerfen und redigieren eine
bestimmte Handlung,bestimmen das ideale Setting und begleiten zwei
oder mehr Personen beim Ausführen der Handlung.
Ein
Regisseur braucht eine flexible und dadurch kreative Geisteshaltung.
Darum wird er seine Arbeit mit den Schauspielern nicht zu schnell
vorausschauend festlegen. So entstehen freie Bewegungs- und
Gedankenströme, ohne an bereits festgelegten Mustern zu
hängen.
Das
gilt auch für einen guten Berater. Natürlich ist es oft
nützlich,
im voraus global einen Einstieg zu bedenken oder zu schauen, welche
Themen an die Reihe kommen. Es ist jedoch empfehlenswert, sich
nicht
zu sehr verleiten zu lassen, im voraus eine Reihenfolge der
Themen und Interventionen etc. festzulegen. Besser ist es, sich vom
Moment leiten zu lassen. Ein Berater kann sich dann leichter aufgrund
der
eigenen Intuition bewegen und Interventionen durchführen, die
zu ihm passen. Dadurch kommt ein Gespräch zustande, in welchem der
Coach oder Supervisor leichter Beziehungen mit den Parteien eingehen
kann.
Eine Schauspieler findet es nicht schade, wenn er Fehler
macht. Er schätzt sie, weil sie lehrreich sind.
Auch
negative Dinge sind einem Regisseur willkommen. Dies hilft, die
positiven Dinge zu schätzen. Negative Emotionen oder
weniger effektive Interventionen zeigen (Schmerz)Punkte, mit denen
man arbeiten kann.
Ein
guter Regisseur wird immer außerhalb des Spiels der Schauspieler
stehen.
Er schaut lediglich nach der Art und Weise, wie Schauspieler sie
ausführen. Und als Außenstehender versucht er, die
Schauspieler zu
unterstützen, um zu einem besseren (effektiveren) Spiel zu
kommen.
Wie
ein Regisseur befindet sich der Berater außerhalb des Spiels: des
Beratungsprozesses. Es
ist in der Praxis oft lästig, sich als Coach nicht zu viel
einzumischen. Es
ist hilfreich, einen Schritt zurück zu treten um das Ganze zu
übersehen.
Dadurch
ist es besser möglich zu schauen, was sich in Wirklichkeit
abspielt
und in welche Richtung sich ein Prozess entwickelt. Das
hilft, effektivere Interventionen durchzuführen.
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